Über uns | Historie

Die Entstehung von GVBüro (Autoren: Karl Slany und Holger Feig)

Im Jahr 1975 (die Lage in der Mobiliarvollstreckung war damals so hoffnungslos wie heute), bekam Karl Slany von seinem Chef den Auftrag, bei einer Fortbildungsveranstaltung für Gerichtsvollzieher über Rationalisierungsmaßnahmen im Büro des Gerichtsvollziehers zu referieren. Stand der Technik (und heftig diskutiert, ob sinnvoll oder nicht) waren damals selbstklebende Briefumschläge und das Maskenkopierverfahren. Karl Slany war überzeugt von den Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung und hat damals ein Konzept zum Einsatz von Computern im Gerichtsvollzieherbüro entworfen und vorgestellt. Der Erfolg war grandios - an das Hohngelächter der zuhörenden Gerichtsvollzieher kann sich Karl Slany noch heute erinnern. Klar - bei dem damaligen Preis von rund 150.000,- DM für die entsprechende Hardware.

Dann wurde im Jahr 1977 der Personal Computer erfunden - damit wurde es machbar, die neuen Technologien im Gerichtsvollzieherbüro einzusetzen. 1979 kam Josef Stamm als leidenschaftlicher Organisator dazu und 1980 kaufte die Gesellschaft eine gebrauchte Triumph-Adler P2 mit 48 KB Hauptspeicher und Diskettenlaufwerken mit 80 KB Speicherfähigkeit - dieser Kauf hat damals die Familienkassen Slany und Stamm erheblich belastet.

Nach umfangreichen Planungen konnten das 1975 entwickelte Konzept in ein laufendes Programm umgesetzt werden. Die Programmierung hat natürlich viel mehr Zeit gekostet, als wir vorgesehen hatten. Aber Anfang 1983 konnten wir - auf einem Nachfolgemodell der gebrauchten P2 - das Programm GVBÜRO für Gerichtsvollzieher vorstellen. Das auch heute noch gültige Grundprinzip war schon damals erkennbar: mit einmal erfassten Daten sollten alle weiteren Arbeiten wie Anschreiben, Vordrucke, Geldverkehr und Kassengeschäfte erledigt werden. Die Handhabung des Programmes war wegen der begrenzten Kapazität der Disketten mit nur 300 DR-Fällen aufwendig.

Die ersten 20 Anwender, die wir Ende 1983 hatten, versorgten uns nun mit unzähligen Änderungswünschen, Anregungen und Fehlermeldungen. Aus diesen Erfahrungen organisieren wir für alle interessierten Anwender ein Treffen - die dabei gewonnenen Erkenntnisse haben uns dazu bewogen, solche Treffen bis heute regelmäßig zu wiederholen und unsere Anwender an der Entwicklung der Programme zu beteiligen.

Im Lauf der jahrelangen Fortentwicklung des Programms war die Umstellung des Betriebssystems von CP/M auf MS-DOS zu leisten. GVBÜRO 2000 für MS-DOS war damals ein Programmsystem, das auf allen gängigen Rechnern gelaufen ist. Es war netzwerkfähig und konnte bereits Zahlungsverkehr mit Datenaustausch, Berücksichtigung von Zahlungen in Euro, Faxversand aus dem Programm und vieles andere mehr.

Anfang 1997 haben wir mit dem Programmierer Manfred Völkl begonnen, ein Windows-Programm zu entwickeln, später übernimmt Bernd Förster die Windows-Programmierung und wird tatkräftig von Henry Kaiser unterstützt.

Im Jahr 2003 scheidet Josef Stamm aus persönlichen Gründen aus. Holger Feig, seit 1993 Mitarbeiter und ab 2000 Assistent der Geschäftsleitung, übernimmt jetzt die kaufmännische Geschäftsführung.

Im Hinblick auf die Umsetzung der ZPO-Novelle "Reform der Sachaufklärung" zum 01.01.2013, haben wir Ende des Jahres 2011 auch die letzten Benutzer von GVBÜRO 2000 für MS-DOS bei der Umstellung auf GVBüro für Windows begleitet.

Die Herausforderungen der Umsetzung der Reform der Sachaufklärung haben wir durch die klare Umstrukturierung unseres Datensatzes, rechtssichere Protokoll- und Textvorgaben sowie dem unendlichen Arrangement unserer Programmierer, Mitarbeiter und Tester bravourös gemeistert.

Im Dezember 2013 trifft uns ein schwerer Schicksalsschlag - unser Mitarbeiter, Henry Kaiser, stirbt mit nur 54 Jahren an Krebs. Mit Ihm haben wir einen Mitarbeiter verloren, dessen Engagement und die Begeisterung, mit der er seine Tätigkeit ausgeübt hat, nicht so schnell zu ersetzen war.

Die Entwicklung muss weiter gehen. Deshalb unterstützt uns Manfred Völkl wieder bei der Programmierung einiger Programmteile.

Das heutige Ergebnis - GVBüro - ein Programmpaket, dass alle historisch gewachsenen Abläufe mit den neuesten Technologien perfekt kombiniert - ist unseren Programmierern (insbesondere Bernd Förster), Mitarbeitern und Testern zu verdanken. Natürlich arbeiten wir auch zukünftig die sich ständig ändernden Anforderungen ein, setzen Kundenwünsche um und bleiben so immer top-aktuell!

Seit dem 26.11.2023 stellt die Firma Baqué & Lauter GmbH sicher, dass Bestandskunden weiterhin mit der Software GVBüro arbeiten können.